Rotklee bei Hitzewallungen und Co.?
- Rita Stark
- 10. Mai
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 11. Mai
Sanfte Pflanzenkraft in Zeiten des Wandels

Mit Beginn der Wechseljahre gerät der Hormonhaushalt ganz schön durcheinander. Mal ist der Östrogenspiegel zu hoch, mal ist er zu niedrig, mal ist der Zyklus unregelmäßig, mal verkürzt, mal verlängert. Die Nächte werden immer länger und die Stimmung lässt zu wünschen übrig. Diese Turbulenzen setzen frau ganz schön zu. Was kann sie dagegen tun und ist es nicht schön zu wissen, dass dafür ein Kraut gewachsen ist?
Der lateinische Name von Rotklee ist Trifolium pratense. Rotklee gehört zur Familie der Schmetterlingsblütler und wird auch Ackerklee, Honigblume, Hummelblume oder Wiesenklee genannt. Es wächst, so wie der Name schon sagt, auf einer Wiese.
Rotklee wurde bereits schon im 11. Jh. von Hildegard von Bingen erwähnt. Im 16. Jh. wurde der Rotklee in die Kräuterbücher aufgenommen. Es galt als Mittel gegen den Weißfluss bei der Frau (vaginaler Ausfluss) und gegen Durchfall. In der Zeit als man noch an Dämonen und Hexen glaubte, wurde Rotklee ebenso eingesetzt. Man legte es in Essig ein und versprühte es in der Wohnung. In der chinesischen Medizin wird es als Beruhigungsmittel (Sedativum) und Schmerzmittel (Analgetikum) verwendet und zur Linderung von Beschwerden bei Rheuma und Gicht eingesetzt.
Was steckt im Rotklee und welche Wirkung hat es?
Was den Rotklee so wertvoll macht, sind die Inhaltsstoffe wie Phytoöstrogene (Isoflavone: Formononetin, Biochanin A, Daidzen und Genistein), Ätherische Öle, Cumarine, Salicylsäure, Gerbstoffe und Glykoside mit ihren heilsamen Eigenschaften.
Rotklee hat daher eine östrogenwirksame, antibakterielle, gerinnungs- und entzündungshemmende, blutreinigende, wundheilende und cholesterinsenkende Wirkung.
Warum ist Rotklee in den Wechseljahren interessant?
Rotklee eignet sich hervorragend zur Anwendung bei Zyklusstörungen, zur Senkung des Cholesterinspiegels, zur Verbesserung des Blutflusses, zur Vorbeugung von Osteoporose, bei Husten und Durchfall. Äußerlich angewendet in Form von Umschlägen kann es bei chronischen Hauterkrankungen wie Schuppenflechte und Ekzeme helfen und die Wundheilung unterstützen.
Besonders bekannt ist Rotklee für seine hormonähnliche Wirkung, da es ein Phytohormon ist. Es zählt zu den östrogenwirksamen Hormonen und hat eine ähnliche chemische Struktur wie die körpereigenen Östrogene. Es kann daher wunderbar bei Wechseljahrebeschwerden, insbesondere bei Hitzewallungen, Menstruationsbeschwerden, depressive Verstimmung und Schlafstörungen eingesetzt werden.
Das liegt daran, dass Phytohormone sich an die gleichen Hormonrezeptoren (Bindungsstellen) wie die körpereigenen Östrogene andocken können und so für einen ausgeglichenen Hormonhaushalt sorgen.
Die Wirkung von Phytohormonen ist schwächer als die körpereigenen Hormone und hat dadurch eine sanfte, ausgleichende Wirkung. Eine hohe Dosierung kann bei Östrogendominanz eingesetzt werden, da die Phytohormone die Hormonrezeptoren besetzen und so die körpereigenen Östrogene nicht mehr in der Lage sind, dort anzudocken. Die Wirkung der körpereigenen Östrogene wird dadurch schwächer. Ebenso kann mit Phytohormonen ein niedriger Östrogenspiegel angehoben werden.
Voraussetzung für diesen Prozess ist eine gesunde Darmflora. Denn die Phytoöstrogene werden im Magen-Darm-Trakt bakteriell umgewandelt, resorbiert und ins Blut aufgenommen. Diese Verfügbarkeit der Phytoöstrogene gelingt nur bei einer intakten Darmflora.
Gibt es Nebenwirkungen und Risiken?
Rotklee ist in der Regel gut verträglich. Dennoch können Nebenwirkungen auftreten wie Magen-Darm-Beschwerden, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen, Brustempfindlichkeit, erhöhter Blutdruck, Halsschmerzen, Harnwegsinfekte und in seltenen Fällen Nesselsucht.
Frauen sollten Rotklee nicht einnehmen, wenn sie an östrogenabhängigen Tumorerkrankungen (z. B. Brustkrebs) leiden, in der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Blutungsstörungen und bei bestimmter Medikamenteneinnahme, da es auf die Wirkung des Medikamentes Einfluss hat.
Aufgrund dieser Risiken und Wechselwirkungen solltest du vor Einnahme mit einem Arzt oder Heilpraktiker Rücksprache halten.
Wie wird Rotklee eingenommen?
Rotklee kann in Form von Tee, Tinkturen, Tabletten, Kapseln eingenommen, als Salbe oder Gel aufgetragen und als Zäpfchen angewendet werden.
Wichtig! Wer sich für Rotklee entscheidet, sollte auf Präparate mit kontrollierter Qualität achten – idealerweise aus der Apotheke oder dem Reformhaus.
Fazit
Rotklee ist kein Allheilmittel, aber eine natürliche Möglichkeit die Wechseljahrebeschwerden zu lindern und die innere Balance wiederzufinden.
Mit dem Einsatz von Phytohormonen in der richtigen Dosierung kannst du deine Beschwerden auf sanfte, natürliche und nebenwirkungsarme Weise behandeln.
Herzlichst, deine Rita Stark
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