Dauerstress und Hormonrückgang können einen Burnout auslösen

Mit Beginn der Wechseljahre bin ich in den Burnout gerutscht. Einen Zusammenhang zu den Wechseljahren kannte man damals noch nicht. Natürlich habe ich gemerkt, dass was nicht stimmte, aber ich habe die ersten Symptome nicht ernst genommen. Warum auch? Ich habe ja nichts geändert in meinem Leben. Es hatte ja bisher immer alles geklappt und ich habe irgendwie funktioniert. Ständig habe ich mir eingeredet, dass ich mich nicht so anstellen soll und dies ging noch eine ganze Weile so. Bis ich eines Tages nicht mehr aufstehen konnte. Es ging einfach nichts mehr.
Warum ist das so?
Durch den Hormonrückgang sind wir nicht mehr so belastbar. Haben wir Stress, werden Stresshormone wie z. B. das Cortisol ausgeschüttet. Dies ist auch gut so, denn es gibt uns die nötige Kraft und Power, die Stresssituation zu meistern. Dauert aber die Stresssituation länger an, wird für die Synthese von Cortisol das Progesteron herangezogen. Dadurch sinkt noch mehr der Progesteronspiegel, was weitreichende Folgen für unseren Hormonhaushalt und für unseren Körper haben kann. Wenn wir jetzt nicht die Reißleine ziehen, rutschen wir in die totale Erschöpfung hinein und es kann zu einer Nebennierenschwäche kommen.
Heute habe ich gelernt, diese ersten Symptome ernst zu nehmen. Ich neige leider immer wieder dazu aus Spaß an der Freude, Leidenschaft und Neugier, mich zu übernehmen. Aber ich weiß heute, dass ich dieses Pensum wie früher einfach nicht mehr schaffe. Ich muss mich meinem heutigen Lebenswandel und meinem Körper anpassen. Merke ich heute, dass es zu viel ist, trete ich kürzer, lege einen Gang weniger ein. Das tut mir dann sehr leid, aber es geht nicht anders. Ich halte mir dann meinen Zustand von damals vor Augen und mir wird klar, dies möchte ich nicht mehr erleben. Ich war zu dieser Zeit ein seltsames „ETWAS“. Äußerlich gesehen ein Mensch wie eine Mumie, innerlich war ich kalt, leblos, gefühllos und lustlos.
Ich habe mir dann professionelle Hilfe geholt. Dies hat mir sehr geholfen, da ich viel über mich gelernt habe. Ich musste mich mit meinem Leben und mit mir auseinandersetzen. Dabei merkte ich, dass ich etwas ändern muss. Das habe ich auch getan und es ging mir mit kleinen Schritten immer besser. Seitdem achte ich auf meine Ernährung, mache regelmäßig Sport, sorge für ausreichend Entspannung, habe meinen Perfektionismus so gut es geht abgelegt und was für mich am wichtigsten ist „Ich mache das, was mir guttut“.
In meinen Beiträgen auf Social Media, in meiner Wechseljahre-Sprechstunde und in der Yoga-Stunde ist es mir sehr wichtig, viel von Entspannung, Selbstliebe und kleine Auszeiten zu sprechen. Diese Ruhepausen müssen wir fest in unserem Leben einplanen, denn Stress bestimmt unseren heutigen Alltag.
Was kannst du tun?
Professionelle Hilfe holen
Positives Mindset
Selbstreflexion
Offen sein für Veränderung
Perfektionismus ablegen
Dich von deiner Familie auffangen lassen
Vitalstoffreiche Ernährung
Viel Bewegung, vor allem draußen in der Natur
Regelmäßige Entspannungstechniken anwenden
Humorvolle und liebevolle Menschen treffen
Verständnis für dich haben
Dir die nötige Zeit zur Genesung geben
Versagensgefühle ganz schnell in deinen Gedanken löschen
Ich bin froh heute sagen zu können: Ich habe es geschafft! Ich habe den Burnout besiegt.
Großes Dankeschön an meine Familie, die mich ohne Wenn und Aber unterstützt hat. Sie haben mich nicht verurteilt und hatten sehr viel Verständnis für mich.
Herzlichst, deine Rita Stark
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